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Hot-Swap bei USV-Anlagen: Wartung ohne Stillstand, Versorgung ohne Risiko
von Thiele KG
In der Energieversorgung kritischer Infrastrukturen zählt jede Sekunde. Stromunterbrechungen können nicht nur wirtschaftliche Schäden verursachen, sondern in sensiblen Bereichen wie der Medizintechnik oder im Rechenzentrum auch lebensbedrohlich sein.
Um Wartungs- oder Erweiterungsarbeiten ohne Betriebsunterbrechung durchführen zu können, kommen sogenannte Hot-Swap-fähige USV-Systeme zum Einsatz. Dabei handelt es sich um modulare Systeme, bei denen Einzelkomponenten wie Batterien, Leistungsmodule oder Bypass-Einheiten im laufenden Betrieb gewechselt werden können – ganz ohne Abschaltung.
Hot-Swap ist besonders in Systemumgebungen relevant, in denen:
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kontinuierliche Verfügbarkeit oberste Priorität hat,
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Redundanzkonzepte gefordert sind,
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Wartungsaufwand und Ausfallzeiten minimiert werden sollen.
Wie funktioniert Hot-Swap technisch?
Bei Hot-Swap-fähigen USV-Systemen sind Module physisch und elektrisch entkoppelt, bis sie vollständig im System integriert sind. Beim Einstecken oder Entfernen eines Moduls übernimmt die restliche USV automatisch die Lastverteilung. Moderne Systeme erkennen neue Module selbstständig, konfigurieren sie automatisch und prüfen ihre Funktion – ganz ohne manuelle Eingriffe.
Damit lässt sich nicht nur im Fehlerfall schnell reagieren, sondern auch im laufenden Betrieb auf neue Anforderungen skalieren, etwa durch zusätzliche Leistungsmodule oder den Austausch gealterter Batterien.
Herstellerbezeichnungen für Hot-Swap-Funktion
Auch wenn der Begriff „Hot-Swap“ branchenweit geläufig ist, verwenden viele Hersteller eigene Bezeichnungen:
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APC by Schneider Electric spricht von „Hot-Swappable Battery Modules“.
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Piller Power Systems nennt es „hot-swap-fähige modulare USV“.
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Rittal verwendet Begriffe wie „Steckmodule“ oder „Live Replacement“.
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EATON bietet „modular maintenance“ und „easy replacement systems“.
Allen gemeinsam ist: Der Austausch erfolgt sicher, im laufenden Betrieb und ohne Risiko für angeschlossene Verbraucher.
Hot-Swap-fähige USV-Systeme von Socomec
Der französische Hersteller Socomec bietet seit vielen Jahren modulare USV-Systeme an, die gezielt auf hohe Verfügbarkeit, kurze Wartungszeiten und maximale Flexibilität ausgelegt sind.
MODULYS GP (25–200 kVA/kW)
Die skalierbare Dreiphasen-USV
Die MODULYS GP wurde speziell für große Infrastrukturen wie Rechenzentren oder industrielle Anwendungen entwickelt. Sie basiert auf einem vollständig modularen Konzept mit Plug-in-Modulen, die sich im laufenden Betrieb austauschen lassen.
Vorteile:
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Hot-Swap-fähige Leistungs-, Batterie- und Bypass-Module
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Redundanzkonzepte: N+1 oder N+X
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Vollautomatische Firmware-Integration
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Wartung ohne Eingriffe in den Live-Betrieb
Mit ihrer Green Power 2.0-Technologie kombiniert sie höchste Energieeffizienz mit sicherem Betrieb – ideal für Betreiber mit hohen Anforderungen an die Verfügbarkeit.
MODULYS XS (2,5–20 kVA/kW)
Einphasige Lösung für kompakte Anwendungen
Die MODULYS XS ist das einphasige Pendant zur GP-Serie und bietet dieselbe Hot-Swap-Funktionalität in kleinerem Maßstab – perfekt für IT-Umgebungen, Telekommunikation oder medizinische Anwendungen.
Besonderheiten:
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Austausch von Modulen in 2,5 oder 5 kW Schritten
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100 % Hot-Swap-fähig
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„Forever Young“-Design: Modulkompatibilität über 20 Jahre
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Frontzugang für einfache Wartung
Die XS-Serie steht für Kompaktheit, Flexibilität und Investitionssicherheit, da sie jederzeit erweitert oder angepasst werden kann – ohne Betriebsunterbrechung.
MODULYS XM (bis 600 kVA/kW + 50 kW)
Die Hochverfügbarkeitslösung
Mit der MODULYS XM hat Socomec ein System entwickelt, das speziell für kritische Anwendungen mit extrem hohen Verfügbarkeitsanforderungen ausgelegt ist – etwa Krankenhäuser, Energieversorger oder Rechenzentren im 24/7-Betrieb.
Highlights:
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Hot-Swap-fähige Module mit Selbstkonfiguration
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Wartung über Frontzugang mit minimaler mittlerer Reparaturzeit (MTTR)
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Erweiterung der Leistung durch Plug-in ohne Systemabschaltung
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Integration in Redundanznetzwerke möglich
Die XM-Serie vereint die Vorteile der Hot-Swap-Technologie mit intelligenter Systemarchitektur und langlebiger Hardware – ein echtes Hochleistungs-USV-System.
Hot-Swap – mehr als nur Komfort
Das Hot-Swap-Verfahren ist kein nettes Extra – es ist ein wesentlicher Bestandteil moderner USV-Strategien. Ob in der Industrie, in medizinischen Einrichtungen oder im Rechenzentrum: Systeme mit Hot-Swap-Modulen ermöglichen wartungsfreundliche, ausfallsichere und zukunftssichere Stromversorgungslösungen.
Mit den modularen USV-Anlagen von Socomec bietet Thiele KG Ihnen maßgeschneiderte Lösungen – exakt abgestimmt auf Ihre Anforderungen in Verfügbarkeit, Redundanz und Wartung.
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